Assessierungskonzept

von Monika Flörchinger, Vivet Alevi und Marianne Sikor:

Für die Begleitung interessierter GFK-TrainerInnen scheint uns ein Qualifizierungsprozess sinnvoll, der dem Zertifizierungsprozess des CNVC weitestgehend folgt, ihn aber auch in manchen Punkten ergänzt. Wir bitten daher alle, die sich gerne von einer von uns begleiten lassen wollen, neben den Zertifizierungsunterlagen des CNVC (http://www.cnvc.org/training/certification.html) nachfolgende Beschreibung unseres Assessierungskonzeptes genau zu lesen.

An dem von uns vorgeschlagenen Prozess sind drei Dinge wesentlich:

  1. Sowohl KandidatInnen als auch MentorInnen/AssessorInnen arbeiten von Anfang an in Teams zusammen; dadurch wird die Gemeinschaft der TrainerInnen gestärkt und die Zertifizierung als gemeinschaftliche Tätigkeit getragen.
  2. Feedback ist ein kontinuierlicher gegenseitiger Prozess und kein einmaliges Ereignis; wir sehen dies als die beste Voraussetzung für Wachstum und Entwicklung in der Haltung.
  3. Die Kandidatin/der Kandidat und die MentorInnen/AssessorInnen entscheiden als Ausdruck eines partnerschaftlichen Paradigmas („Macht-mit“) in gegenseitigem Einvernehmen auf der Grundlage dieses Prozesses darüber, ob die Kandidatin zum jetzigen Zeitpunkt dem CNVC zur Zertifizierung empfohlen wird.

Wesentliche Elemente dieses Konzeptes sind:

  • Menschen, die TrainerIn werden wollen beschäftigen sich mindestens 3 Jahre intensiv mit der GFK. (insgesamt mindestens 50 Seminartage bei mind. 3 verschiedenen TrainerInnen). Der Prozess kann auch auf einen größeren Zeitraum ausgedehnt werden.
  • Sie nehmen an mindestens einem längerfristigen Training/Jahreskurs in einer festen Gruppe (in der Regel mind. 15 Tage) teil.
  • Wir empfehlen, auch Erfahrungen in internationalen Trainings, Workshops, Camps und anderen Veranstaltungen zu machen, um Zugehörigkeit zur internat. GFK- Gemeinschaft und Verbindungen mit Menschen aus dem weltweiten GFK- Netzwerk zu erleben.
  • Die KandidatInnen bilden (Empathie-, Entwicklungs-) Teams, in denen sie sich gegenseitig in ihrer Entwicklung und in ihrem Lernen unterstützen, sich in der Trainerrolle üben, und sich regelmäßig gegenseitig Feedback geben. Diese Teams treffen sich 2-4x pro Jahr für mind. 2 Tage.
  • Jede KandidatIn sucht sich eine AssessorIn/MentorIn, die die KandidatIn intensiver in ihrem Ausbildungsprozess begleitet. Dies kann auch die Möglichkeit beinhalten, im Rahmen von Hospitationen, Assistenzen und evtl. Co-Trainings mit Supervision Erfahrungen in der Rolle als TrainerIn zu sammeln. In regelmäßigen Auswertungsgesprächen und Feedbacks werden die zurückgelegten und die noch anstehenden Entwicklungsschritte gemeinsam reflektiert.
  • Darüber hinaus macht die KandidatIn bei anderen TrainerInnen eine bestimmte Anzahl an Hospitationen/Assistenzen/Co-Trainings mit ausführlichem Feedback.
  • Außerdem sammelt die KandidatIn Erfahrungen in der TrainerInenrolle, z.B. durch das Leiten von Übungsgruppen, durch Vorträge, Einführungsseminare …, und holt sich dabei Feedback von den TeilnehmerInnen.
  • AssessorInnen/MentorInnen, die KandidatInnen begleiten, schließen sich in Teams zusammen bzw. sind eingebunden in (regionale) Trainernetzwerke, und unterstützen und beraten sich gegenseitig in der Begleitung der KandidatInnen.
  • Am Ende des Prozesses treffen sich KandidatInnen und MentorInnen /AssessorInnen zu einem gemeinsamen 3-tägigen Workshop. Dabei formuliert die KandidatIn u.a. eine ausführliche Selbsteinschätzung bezüglich der eigenen Stärken und Schwächen als TrainerIn und erhält ein abschließendes Feedback von allen TeilnehmerInnen inkl. den AssessorInnen.
  • Auf dieser Basis entscheiden KandidatIn und AssessorInnen in gegenseitigem Einvernehmen, ob die Kandidatin zum jetzigen Zeitpunkt dem CNVC zur Zertifizierung empfohlen wird, oder ob sie davor noch weitere Lern- und Entwicklungsschritte geht.